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Von Ziegenbock und vier Ananas

Aktualisiert: 23. Aug. 2021

Weisheitsgechichte: Das Leben ist herrlich!


Ein Mann klagt einem erfahrenen Rabbi sein Leid: "Mein Leben ist nicht mehr auszuhalten, wir wohnen mit sechs Personen in einem Zimmer. Ich ertrage die Enge, den Lärm und das Durcheinander nicht mehr. Was soll ich nur machen?" Der Rabbi überlegt lange und rät ihm dann energisch: "Nimm deinen Ziegenbock noch mit in euer Zimmer!" Der Mann erhob mit aller Macht Einwände. Doch der Rabbi beharrte auf seinem Rat: "Tu, was ich dir gesagt habe, und komm nach einer Woche wieder!" Nach einer Woche kam der Mann zum Rabbi. Er war total entnervt, völlig erschöpft und restlos am Ende. "Rabbi, wir halten es nicht mehr aus. Der Ziegenbock stinkt fürchterlich. Die Tage sind eine einzige Qual, die Nächte schlaflos und schlimm!" Der Rabbi sagte nur: "Stell den Ziegenbock wieder in den Stall zurück und komm nach einer Woche wieder zu mir!" Die Woche verging, und als der Mann zum Rabbi kam, strahlte er über das ganze Gesicht: "Rabbi, das Leben ist herrlich. Wir genießen jede Minute. Kein Ziegenbock, kein Gestank. Nur wir sechs in einem Zimmer. Das Leben ist herrlich!"


Shropshire Schafe fressen bei uns das Gras auf der Christbaumkultur ab. Die Bäumchen lassen sie dabei unbeschadet.

Das hier ist zwar kein Ziegenbock. Aber falls mir mein Leben nicht mehr gefällt, eignet sich wohl auch eines unserer Schafe, es mit in unser Haus zu nehmen.


Übertragen auf den Brustkrebs müsste ich nach der Therapie vermutlich ebenfalls sagen können: "Ich bin diesen Mistkerl nun wieder los. Das Leben ist herrlich!"





Noch eine kleine Anekdote am Rande:

Mit Percy durch Hamburg!


Im Mai 2014 löste ich mit meiner Schwester Silvia und unserer Tochter Anna einen Gutschein zu meinem 50. Geburtstag für das Musical "König der Löwen" in Hamburg ein.


Anna arbeitete zu der Zeit in Hamburg und so konnten wir bei ihr übernachten. Am frühen Morgen um 11 Uhr machten wir uns am Sonntag auf zum Fischmarkt. Wir hatten leider nicht bedacht, dass dieser bereits um 12 Uhr schließt. So ergatterten wir gerade noch ein Fischbrötchen. Und mehr sollten wir auch nicht kaufen, meinte meine Tochter - schließlich wollten wir ja heute noch durch halb Hamburg laufen. Doch dann in einem unbeobachteten Moment entdeckte ich da noch so ein richtiges Schnäppchen: 4 Ananas für sage und schreibe nur 1 Euro! Wer könnte da widerstehen? Und die Standbetreiber könnten ja auch ihre Ware nicht noch einmal mitnehmen und müssten das wertvolle Obst vielleicht sogar wegwerfen. Also schlug ich heimlich alle Warnungen in den Wind - und kehrte voll Stolz um vier Ananas reicher zu meinen Begleiterinnen zurück. Von meiner tollen Errungenschaft weniger begeistert, hörte ich von ihnen nur: „Ach, Ingrid. Wir tragen dir diese Ananas auf jeden Fall nicht!" „Ok, schon gut. Ich schaffe das auch alleine!", so dachte ich. Aber man glaubt kaum, was solche Früchte im Laufe eines Tages für ein Gewicht entwickeln können. Zudem waren sie einfach auch blöd zum Tragen in diesem Obstkistchen. So kämpfte ich mich mit ihnen tapfer treppauf und treppab durch halb Hamburg.



Vor der Durchschreitung des Elbtunnels stellten wir sie dann entnervt einfach davor ab. Uns war es inzwischen egal, ob sie jemand mitnahm. Soll er doch glücklich werden damit. Das ist dann so etwas wie eine Lebensmittelspende an Bedürftige. "Pfeiffendeckel", als wir zurückkamen standen unsere Früchtchen noch brav da. Und so ging der Marsch mit ihnen halt wieder weiter.






Entdeckt ihr das Kistchen mit den Ananas?

Irgendwann kamen wir an einem kleinen künstlichen Strand an. Ich fiel hundemüde vom vielen Schleppen gleich in den Tiefschlaf und Anna begann in der Zwischenzeit eine der Ananasse (oh lieber Plural) mit Gummifrüchten zu verzieren. Dann noch Ohrringe und ein Tuch um den Kopf ... und so verwandelte sich während meiner Ananasträume unser Obststück in einen kleinen Kopf.









Uns erinnerte diese Aktion an den Film „Verschollen" mit Tom Hanks. Er malte einsam auf einer Insel gestrandet ein Gesicht auf einen Volleyball 😍 und gab ihm dem Namen Wilson. So hatte er einen Freund mit dem er sich unterhalten konnte. Natürlich bekam nun auch unsere Ananas einen Namen. Die Ananas Percy wurde dann auch in die ausgelassenen Unterhaltungen unseres Dreierteams voll integriert. Durch ihn wurde unser "schwerwiegender" Marsch durch gefühlt ganz Hamburg auf jeden Fall noch lustiger. Viele Leute drehten sich nach uns vier um und freuten sich mit uns.







Percy mit seiner "Schöpferin" 😊

Am späten Abend kamen wir schließlich wieder Richtung Fischmarkt. Uns wurde bewusst, eigentlich hätten wir die 4 Ananas ja gleich dort irgendwo in einer abgelegenen Ecke deponieren können. Dann hätten wir uns das mühevolle Herumtragen sparen können. Aber wir hätten sicherlich nicht soviel gelacht oder teilweise auch gestöhnt. Und in diesem Zusammenhang erzählte ich dann die Geschichte von dem Ziegenbock, der ins Haus aufgenommen wurde. Ich meinte dabei, wir werden in Zukunft einfach immer nur glücklich sein, wenn wir weit herumlaufen und keine 4 Ananas dabei haben! Diese ganze Aktion habe somit sicherlich auch einen tieferen Sinn für unser Leben! 😊


Später erhielt ich dann eine Karte von Anna: Mit Percy!




Genau: Denn im Leben könnte einiges auch immer noch anstrengender sein.


Und so trösten wir uns seitdem immer bei strapaziösen Spaziergängen mit dem Spruch: Vergiss nicht, du könntest auch noch 4 Ananas mitschleppen!

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