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Mit Fotofreunden durch Beilngries

Aktualisiert: 23. Aug. 2021


Mit meiner Facebookgruppe "Hobbygrafen-Club Beilngries und Umgebung" treffen wir uns am 13. Oktober 2018 am Hafen in Beilngries. Es ist mein erster Fotowalk. Einige der Leute kenne ich bereits von unserem Fotostammtisch. Viele sind mir aber unbekannt. Etwas unsicher geselle ich mich zu der Gruppe.


Ich habe meine Kamera dabei. Ich möchte fotografieren und dabei einiges dazulernen. Mevlüt Altuntas - der Organisator des Treffens - hat mich aber auch extra noch einmal motiviert, mich auch als Model zu betätigen. Eigentlich möchte ich ja auch ein paar Bilder von mir. Denn mein Aussehen hat sich wieder etwas verändert. Seit zwei Wochen beginnen nun meine Haare zu wachsen. Ein Vierteljahr war ich oben ohne. Genau über den heißen Sommer hinweg. Ehrlich gesagt habe ich sie gar nicht vermisst. War schon eine spannende Zeit. Die zweite Chemo mit dem Wirkstoff Taxol lässt das Wachstum neuer Haare bereits zu. Nun zeigt sich ein kuschelig weicher Flaum auf meinem Kopf. Es fühlt sich so samtig an wie das Fell eines Maulwurfs. Die gold glänzenden Haare lassen sich in alle Richtungen gleich leicht streichen. Das macht echt Spaß und so bekomme ich von meiner kompletten Familie sehr viele Streicheleinheiten. Unser Hund Lina schaut dabei mit großen Kulleraugen neidvoll zu.




Noch habe ich aber meine Perücke auf. Die Donaukurier-Reporterin Regine Adam ist ebenfalls Mitglied der Fotofreunde und wir machen ein Gruppenfoto. Sie begibt sich mit uns auf Tour. Regine und ich sind seit der Kindergartenzeit unserer Kinder befreundet. Ich schätze sie total ... und sie schreibt brillant. In dem von ihr lebendig erzählten Artikel im Donaukurier trifft sie auf den Punkt, was unsere Gruppe ausmacht: Lebendig, kreativ, bunt. Künstler halt.


In Aufbruchsstimmung auf dem Schiff im Hafen. Aufgenommen von unserer DK Reporterin Regine Adam.

Ich bin noch total unsicher. Unter den vielen Profis mit erstklassigen Kameras und vor allem enormen Wissen komme ich mir total klein vor. So halte ich mich bei dem Walk fotografisch eher zurück und beobachte, was die anderen so machen.


Genauso ergeht es mir unter den vielen hübschen jungen Models. Ich frage mich: Was soll ich hier eigentlich? Der Verstand wüsste zwar, man soll sich nicht vergleichen ... aber manchmal sind halt die Gefühle stärker. Ich beobachte die unterschiedlichen Szenen, die sich mir bieten und die Regine in ihrem Bericht im Donaukurier so treffend beschreibt.




Mein erstes Shooting von mir


Nach einer Stunde kommen wir an einem großen Rundballen aus Stroh vorbei. Da erwachen meine landwirtschaftlichen Wurzeln und zudem mein sportlicher Ehrgeiz. Da will ich rauf! Ich lege schnell meine Perücke und meinen Foto neben mir ab. Ok, doch nicht so einfach. Mit Hilfe von Wolfgang Aue sitze ich schließlich oben. Und schon beginnt das Shooting. Der routinierte Fotograf sagt mir genau, was ich machen soll: "Die Hand dahin. Nein etwas höher. ..." Für mich ist das total neu, von jemanden dirigiert zu werden. Aber eine interessante Erfahrung. Solch genauen Anweisungen habe ich selbst noch nie gegeben, wenn ich jemanden fotografiert habe. Aber das ist sicher bei manchen hilfreich.





Ganz zufrieden ist der Fotograf aber mit den Bildern nicht. Der Hintergrund ist auch sehr unruhig ...


Wieder zurück am Boden macht Wolfgang dann noch weitere Bilder von mir. Noch ein paar Anweisungen: "Nach oben schauen! Schau auf meine Hand ..." Ich entspanne langsam und merke: Jetzt wird das ganze natürlicher.


Diese Bilder gefallen mir dann auch so gut, dass eines davon mein Whatsapp-Profilbild wird. Danke Wolfgang, für deine Geduld mit dem "old model".






Technisches Wissen eine Voraussetzung für gute Bilder?


Langsam werde ich nun mutiger. Ich stelle mich zu einer Gruppe, die über Einstellungen diskutiert. Bei vielem verstehe ich nur Bahnhof. Ohne Automatik fotografieren: Soviel ist dabei zu beachten. Ich muss eine niedrige Blendenzahl einstellen, damit der Hintergrund unscharf wird. Dieser muss aber ein bisschen weiter entfernt sein. Wie war das noch mal mit der Belichtungszeit? Ist das Gesicht genügend ausgeleuchtet? Ich brauch allein schon ewig bis ich mein Model fokussiert habe. Das Auge, das am nächsten zum Fotografen schaut, sollte bei einem Portrait scharf sein. Vor lauter Konzentration auf die Technik verliere ich den Blick für den Bildausschnitt. Das hatte ich mir alles einfacher vorgestellt. Richtig zu fotografieren ist echt eine Kunst. Ich fotografiere schließlich nur noch, wenn eh bereits jemand ein Model ablichtet. Ich will die Frauen einfach nicht so lange strapazieren.


Kathrin Ferstl, Tanja Girschick-Ebner und Andrea Heindl lächeln in die Kamera.


Irgendwann bekomme ich dann aber Lust, die Fotografen selber vor die Linse zu nehmen. Ich mag das einfach immer noch total gerne: Spontane, nicht gestellte Aufnahmen. Wenn der Fotografierte nicht einmal mitbekommt, dass ein Bild von ihm gemacht wird.






... und die anderen machen das wohl genauso: Auch ich bekomme bei meinen Fotografier-Versuchen gar nicht mit, als von mir ein Foto geknipst wird.



Björn Ziegler fotografiert mich unbemerkt beim Shooting.

Zu Hause geht es dann allerdings weiter. Die Bilder müssen großteils noch bearbeitet werden. Ich habe aber gehört, je mehr man bereits beim Fotografieren schon beachtet, umso weniger Arbeit ist es zu Hause am PC. Ich muss da jedoch noch ganz schön viel herumbasteln. Bildausschnitte werden zugeschnitten, Bilder aufgehellt, Farben intensiviert ...


Ein Fotofreund bekennt auch, dass seine Bilder mit dem Weglassen der Automatik erst einmal wieder schlechter geworden sind. Das stimmt auch bei mir. So viel Ausschuss hatte ich bei meinen mit der Automatik-Funktion aufgenommenen Bildern nie. Ein bisschen nervt das.


Aber wie heißt es so schön: Übung macht den Meister! Nur weiß ich allerdings noch gar nicht, ob ich Meister werden will 😒.



Tiefer Einsteigen in die Kunst des Fotografierens?


Mit kommen schon solche Gedanken: Lohnt es sich für mich in meiner momentanen Krankheitssituation überhaupt, mir noch einmal Neues zu erarbeiten. Ich denke auf jeden Fall nicht, wenn es tatsächlich harte Arbeit ist. Es soll ja eigentlich Freude machen. So nehme ich mir vor, mein Hobby-Fotografieren weiterhin für mich stimmig zu betreiben. Ich will dazu lernen, aber unverkrampft. So wie es eben gerade für mich passt.


Und diesen Freiraum schenken auch die aktiven Mitglieder unserer Fotogruppe. Sie motivieren, stehen immer mit Rat und Tat zur Seite. Vor allem begeistern sie mich durch ihre wunderbaren Fotos, die sie täglich auf Facebook posten oder auf ihren individuellen Webseiten veröffentlichen. Mich fasziniert die Vielfalt an Fotografien. Traumhaft schöne Landschaftsaufnahmen, aber auch (Treppen-) Häuser, Lichtinstallationen und vieles mehr bekomme ich da zu sehen. Meine Favoriten sind jedoch ausdrucksstarke Porträtaufnahmen. Zum Teil sind diese auch sehr künstlerisch gestaltet. Mitunter sieht man von der Person nur ein Detail, wie ein durch lange Haare blickendes Auge. Auch Tiere in freier Wildbahn werden durch Teleobjektive soweit herangeholt, dass sie einem direkt ins Gesicht blicken. Jedes Haar ist da manchmal auf den Fotos zu erkennen. So genau könnte man diese nie im Leben anschauen. Genauso wenig wie die Details von Pflanzen, die mit Makroobjektiven gemacht wurden. Unsere Natur ist schon sehr beeindruckend. Und schön, dass ich daran Anteil haben kann. Einige sehr talentierte Fotografen unserer Gruppe machen das für mich durch einen zum Teil sehr intensiven Zeit- und Arbeitsaufwand möglich. Und ich bin dankbare Genießerin ihrer Werke.


10.000 Beiträge und Likes wurden bereits in den zwei Jahren seit der Gründung der Facebook-Gruppe getätigt. Ein dickes 👍 kommt auch von mir - vor allem für die Gründer und Administratoren Mevlüt Altuntas und Rainer Mayer.


Bin mal gespannt, wie sich die junge Fotogruppe weiterentwickelt und wie auch ich mich entwickle. So war dies zwar der erste, wahrscheinlich aber nicht der letzte Fotowalk, den ich mitgemacht habe. Schau mer mal!



Bilder sprechen mehr als tausend Worte


... und damit ihr euch selber ein Bild machen könnt und seht, dass ich nicht übertreibe, zeige ich euch ein paar Fotos aus unserer Gruppe. Natürlich muss ich mich auf ein paar beschränken. Die Auswahl an gelungenen Fotos ist riesig.



Den richtigen Moment hat Rainer Mayer erwischt, um diese faszinierenden Bilder zu schießen.



Und noch einmal Bilder von einem klasse Naturfotograf: Bernhard Pfaller fotografierte einen Bienenfresser, einen Eisvogel und eine Libelle. Man kann kaum glauben, dass es diese paradiesisch bunten Vögel in unserer Heimat gibt.



Bilder mit Atmosphäre von Kerstin Pöppl-Wade. Auf dem letzten Foto ist Lisa Frings mit ihren Windhunden abgebildet. Das Bild entstand bei unserem Herbstwalk.



Einen Blick für das Besondere hat Nicole Kopsch. So entstehen bei der gelernten Bankerin Fotos mit dem gewissen Etwas.



Eine unbeschreibliche Anzahl und Vielfalt an Bildern präsentiert Reinhard Buß auf seiner Website unter seinem Kunstnamen Rennbus. Viele Fotos sind auf seiner Reise durch die ganze Welt entstanden. Einen Schwerpunkt hat er allerdings auf die Aktfotografie gelegt. Ein Blick auf seine Website zeigt wie professionell man auch als Hobbyfotograf arbeiten kann.


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